Von einem Buch muss ich auch schwärmen.
(Ich klaue mir nämlich wieder Zeit zu lesen, jawoll.)
Ein wortkarger Ire, der seine Gefühle in der stimmungsreichen Landschaft ausgedrückt findet und in den Geschehen um ihn herum, die genug aussagen. Er ist gefangen im spanischen Bürgerkrieg, in den er freiwillig gezogen ist, weil sein Vater die Frau geheiratet hat, die auch er liebt. Hier, angesichts der drohenden Erschießung, blickt er zurück, erinnert sich: Wie ihn das schweigsame Ritual des gemeinsamen Fischens mit dem Vater verbunden hat, oder ob er sich das womöglich nur eingebildet hat. Wie er als Kind den Tod der Mutter erlebt hat. Wie die lebendige Rose mit dem Klavierspiel Lebenslust und Liebeslust in das von Trauer fast erstickte Haus brachte. Wie das Nichtreden immer schon das bestimmende Element zwischen Vater und Sohn war. Und wie er eine Wiederbegegnung angehen würde, wenn es denn eine gäbe. - Was noch alles geschieht, und das ist eine Menge, verkneife ich mir, nur so viel: Ein Roman wie im echten Leben, mit Verrat und Hoffnung auf Versöhnung und stetiger Ungewissheit.
"Nocturno" von Neil Jordan.
Ich hatte es bislang nicht gewußt, aber:
Der Mann kann auch schreiben!
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