2006-11-05

abgang

pirouetten drehendes
zusammensinken

verzweifeltes wehklagen
im endlosen sturz

registration der reaktion
durch heimliches lauschen

vergewisserung aus dem augenwinkel
gefeiert im bühnentod

St. W.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das ist bisher das Beste, was Du geschrieben hast und ich wundere mich, warum noch niemand dazu etwas gesagt hat. Auch ich zögerte noch, weil ich noch nicht genau erfasse, was mich da anspricht...?!

Ist es die Unfähigkeit, um Hilfe zu bitten oder ihr heimlicher Wunsch, dass ihr Leid doch wahrgenommen werden will?
Das kindliche aus den Augenwinkeln Schielen, ob nicht doch jemand sich ihrer annehmen mag? Ein ignoranter Erwachsener vielleicht?
Und heute stattdessen der verzweifelte Ersatzstoff "Anerkennung/Applaus"?
Mir viel da sicher noch mehr ein... also irgendwie auf mehreren Ebenen anrührend. Ist es nicht schön, wenn Diven stolpern.

Anonym hat gesagt…

und...alles Gute, nachträglich...

Anonym hat gesagt…

...es könnte auch der sterbende Schwan in einer Balettaufführung sein. Jeder Schauspieler mit einer sterbenden Rolle möchte im Zeitpunkt seines Abtretens gefeiert werden.

Beste Grüße,
Gedanquill

Anonym hat gesagt…

...dafür braucht man dann aber keine Lyrik. Unsere Autorin hat dann doch etwas mehr drauf als Balett zu kommentieren. Oder irre ich mich?

Anonym hat gesagt…

Hier entstehen unterschiedliche Bilder wie man sieht. Was will Autor mehr?!

s t e f a n i e hat gesagt…

ich werd natürlich den teufel tun und sagen, an was ich dabei dachte.
eine stürzende tänzerin könnte doch metaphorisch für vieles mehr stehen.

und das schöne an lyrik ist für mich, dass sie raum lässt für interpretationen.

danke euch fürs lesen - und für die anonymen geburtstagswünsche!

stefanie

raphael hat gesagt…

eine lebensbild, dass ich nicht in irgendwelche engen ketten schliessen möchte..
mich hat der fluss der worte stark berührt und ich finde mich selbst tanzend und fallend...
danke